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Lochfraß und Rostbefall auf Edelstahl: Welche Ursachen und Lösungen gibt es?

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Lochfraß und Rostbefall auf Edelstahl: Welche Ursachen und Lösungen gibt es?

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Auch wenn Edelstahl umgangssprachlich als „rostfrei“ gilt, sind Behälter und Anlagen aus Edelstahl nicht völlig immun gegen Korrosion. Unter ungünstigen Bedingungen – wie falscher Reinigung, Kontakt mit aggressiven Medien oder langen Standzeiten – kann es zu Rostbildung und Lochfraß kommen. Diese Schäden treten oft unbemerkt auf, beeinträchtigen jedoch langfristig die Funktion und Lebensdauer von Edelstahl. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Lochfraß entsteht, welche Ursachen typisch sind und welche Maßnahmen helfen, Korrosion effektiv zu vermeiden.

Lochfraß und Rostbefall auf Edelstahl: Welche Ursachen und Lösungen gibt es?

Reinigung von leichten Rostspuren

Leichte Verfärbungen lassen sich oft mit einfachen Hausmitteln entfernen, z. B. einem Schwamm und etwas verdünntem Reinigungsmittel. Anschließend sollte der Edelstahl mit sauberem Wasser nachgespült und getrocknet werden. Falls dies nicht ausreicht, kann ein geeigneter chloridfreier Edelstahlreiniger verwendet werden. Achten Sie dabei auf die Gebrauchsanweisung, da diese Mittel nicht zu lange einwirken sollten.

Mechanische Bearbeitung bei stärkeren Schäden

Wenn die Rostflecken trotz Reinigung bestehen bleiben oder bereits ein Materialabtrag sichtbar ist, kann die Oberfläche mechanisch bearbeitet werden. Vorab sollte eine Dichtheitsprüfung (hydrostatischer Test) erfolgen, um den Reparaturaufwand zu bewerten.

Bei der Bearbeitung wird die Oberfläche mit einem Schleifgerät abgeschliffen, bis die Rostspuren verschwinden. Danach empfiehlt sich Beizen und Passivieren der Oberfläche. Wichtig: Werkzeuge dürfen nicht vorher für normalen Baustahl genutzt worden sein, um Fremdpartikel zu vermeiden.

Inspektionsfoto mit markierter Stelle eines Lochfraßschadens an einem Edelstahlbehälter
Auszug aus einem Inspektionsreport: Detailaufnahme der markierten Schadstelle.
Inspektionsbild eines reparierten Bereichs an einem Edelstahlbehälter nach Lochfraß
Auszug aus einem Inspektionsreport: Visuell geprüfter Reparaturbereich.

 

Wahl des richtigen Werkstoffs

Die Korrosionsanfälligkeit von Edelstahl hängt stark vom Werkstoff ab. Edelstähle der gängigen Bezeichnung „V4A“ (z. B. 1.4404 oder 1.4571) sind deutlich korrosionsbeständiger als die verbreitete „V2A“-Gruppe (1.4301). Grund dafür ist ein erhöhter Molybdängehalt, der die Passivschicht stabilisiert und die Widerstandsfähigkeit verbessert. Daher lohnt es sich, schon beim Kauf eines Edelstahlbehälters zu prüfen, ob das vorgesehene Medium einen höherwertigen Werkstoff erfordert.

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