6 häufige Bedienungsfehler, die Sie bei Edelstahlbehältern vermeiden sollten
Edelstahlbehälter sind in vielen Branchen unverzichtbar – ob in der Lebensmittel-, Chemie- oder Pharmaindustrie. Sie gelten als robust, langlebig und pflegeleicht. Dennoch können schon kleine Bedienungsfehler ihre Lebensdauer deutlich verkürzen und im schlimmsten Fall zu kostspieligen Schäden führen. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen die sechs häufigsten Fehler im Umgang mit Edelstahlbehältern – und wie Sie diese ganz einfach vermeiden.

1. Wählen Sie den passenden Edelstahlwerkstoff
Prüfen Sie, ob Ihr Medium einen höherwertigen Werkstoff erfordert. Die am weitesten verbreitete Werkstoffgruppe für Edelstahlbehälter ist V2A (1.4301, AISI 304). Es gibt jedoch zahlreiche Legierungen, die durch Zusätze wie Molybdän eine höhere Korrosions- oder Temperaturbeständigkeit bieten. Diese werden oft unter dem Begriff V4A zusammengefasst, z. B. 1.4404 oder 1.4571. Enthält Ihr Medium Salze, chloridhaltige oder säurehaltige Substanzen, ist ein solcher Werkstoff empfehlenswert. Achtung: Auch unscheinbare Medien wie Brunnenwasser können kritische Grenzwerte überschreiten und Korrosionsrisiken bergen. Eine Wasseranalyse schafft hier Sicherheit. Mehr zur Werkstoffauswahl lesen.
2. Achten Sie auf eine ausreichende Be- und Entlüftung
Der Durchmesser des Be- bzw. Entlüftungsventils muss mindestens der Auslaufgröße des Behälters entsprechen, um Vakuum- oder Überdruckbildung zu verhindern. Die Durchflussrate des Ventils muss der Tankfüllrate entsprechen. Ist die Belüftungsleistung geringer als die Entleerungsgeschwindigkeit, kann der Tank implodieren – besonders, wenn das Ventil verstopft oder defekt ist. Regelmäßige Wartung ist daher Pflicht.
3. Schulen Sie Ihr Personal im Tankbetrieb
Auch wenn die Bedienung eines Tanks einfach wirkt, kommt es häufig zu Schäden, wenn ungeschulte Mitarbeiter einspringen. Erstellen Sie daher eine klar strukturierte Bedienungs- und Wartungsanleitung und befestigen Sie diese gut sichtbar am Tank. So wissen auch Vertretungen genau, welche Schritte in welcher Reihenfolge erforderlich sind.
4. Vorsicht bei der CIP-Reinigung
Nach der Reinigung mit heißen Medien sollte der Tank ausreichend Zeit zum Abkühlen haben, bevor er mit kalten Medien befüllt wird. Andernfalls kann eine Implosion drohen – insbesondere, wenn das Belüftungsventil nicht ausreichend dimensioniert ist. Die Belüftung sorgt dafür, dass das durch Dampfkondensation veränderte Volumen ausgeglichen wird.
5. Rührwerke niemals trocken laufen lassen
Rührwerke mit Gleitringdichtung dürfen in der Regel nicht trocken betrieben werden, da sie durch das Medium geschmiert werden müssen. Dies gilt besonders für seitlich eingebaute Rührwerke im Behälterzylinder. Überwachen Sie deshalb stets den Füllstand Ihres Mediums.
6. Klären Sie Dokumentationsanforderungen vor der Anschaffung
Besprechen Sie vor dem Kauf eines Edelstahltanks mit allen Beteiligten, welche technischen Nachweise benötigt werden. Bei großen Außentanks kann dies ein Standsicherheitsnachweis sein, bei Druckbehältern die entsprechenden Prüfunterlagen. Für gebrauchte Behälter bieten wir z. B. Werkstoffmessungen mittels Röntgenspektrometer oder Unbedenklichkeitsbescheinigungen für Lebensmittelanwendungen an.
Beispiel: Behälter-Implosion durch unzureichend dimensionierte Belüftung
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