Was ist ein Steriltank?

Ein Steriltank, oft auch als aseptischer Tank bezeichnet, ist ein speziell entwickelter Tank zur sterilen Lagerung von Flüssigkeiten, die besonders empfindlich auf Kontaminationen reagieren. Die Aufgabe eines Steriltanks ist es, das Produkt vor mikrobiellen Verunreinigungen zu schützen und gleichzeitig die Qualität des Produkts über einen längeren Zeitraum zu erhalten. Steriltanks finden vor allem in Produktionsprozessen Anwendung, in denen höchste Hygiene- und Sicherheitsstandards erforderlich sind. Üblicherweise werden Steriltanks hierfür mit Überdruck betrieben, wobei der Produktraum mit steriler Luft oder Inertgas beaufschlagt wird.

Besonderheiten eines Steriltanks

Steriltanks heben sich von herkömmlichen Tanks durch mehrere spezielle Merkmale ab:

• Sterile Atmosphärenkontrolle: Um eine aseptische Lagerung zu gewährleisten, wird im Steriltank oft eine kontrollierte sterile Atmosphäre aufrechterhalten. Dies geschieht durch das Einleiten von sterilen Gasen (z. B. Stickstoff), die das Eindringen von Sauerstoff und somit die Vermehrung von Mikroorganismen verhindern.
• Hermetische Abdichtung: Eine der wichtigsten Eigenschaften eines Steriltanks ist seine hermetische Abdichtung. Dies bedeutet, dass über die Beaufschlagung von Überdruck im Produktraum weder Luft noch andere Partikel von außen in den Tank eindringen können. Dadurch wird das Risiko einer Kontamination durch Bakterien, Keime oder andere Mikroorganismen minimiert.
• Werkstoffe und Oberflächenbeschaffenheit: Steriltanks bestehen in der Regel aus Edelstahl, oft aus besonders korrosionsbeständigen Legierungen wie 1.4404 oder 1.4571 („V4A“). Die Schweißnähte im Produktraum werden verschliffen, um eine möglichst glatte Oberfläche zu schaffen. Die Rauheit der produktberührenden Oberflächen beträgt Ra ≤ 0,8 µm, wobei im pharmazeutischen Bereich teilweise noch höhere Anforderungen bestehen (z. B. elektropolierte Oberflächen). Die resultierende hygienische Ausführung gewährleistet, dass sich möglichst wenige Bakterien oder Produktreste im Innenraum festsetzen können.
• Integrierte Sterilisationssysteme: Ein weiterer Vorteil von Steriltanks ist die Möglichkeit der CIP- (Cleaning-in-Place) und SIP- (Sterilization-in-Place) Reinigung. Diese Systeme ermöglichen es, den Tank nach jeder Verwendung zu reinigen und zu sterilisieren, ohne ihn öffnen zu müssen. Die Sterilisation und Reinigung erfolgt meist vollautomatisch, was den Produktionsprozess effizienter und sicherer macht. Die Sterilisierung des Produktinnenraumes mit Dampf, bei z. B. 120 °C, macht es unbedingt erforderlich, dass der Sterilbehälter auch für einen leichten Unterdruck bzw. Vakuum ausgelegt ist.
• Betriebsdruck- und Betriebstemperatur: Steriltanks sind so konstruiert, dass sie spezifische Druck- und Temperaturanforderungen erfüllen müssen. Üblicherweise ist ein Steriltank ausgelegt für einen Betriebsüberdruck von +3,0 bar und vollem Vakuum (−1,0 bar Betriebsunterdruck). Die Betriebstemperatur eines Steriltanks umfasst Bereiche unter 0 °C bis 150 °C, um eine aseptische Lagerung sowie eine regelmäßige Dampfsterilisierung sicher durchführen zu können. Ein außen liegender Kühlmantel gewährleistet durch die Zirkulation von gekühltem Wasser in der Kühlschlange des Doppelmantels eine effiziente Kühlung des Produktraumes.
• Sterile Ventile und Armaturen: Um den Inhalt des Tanks aseptisch abzufüllen, verfügen Steriltanks über spezielle sterile Ventile und Armaturen, die einen hygienischen Transfer der Flüssigkeiten gewährleisten. Diese Anschlüsse sind so konzipiert, dass eine Kreuzkontamination durch Partikel oder Mikroorganismen von außen verhindert wird.

Vorteile der aseptischen Lagerung in Steriltanks

• Erhalt der Produktqualität: Steriltanks schützen empfindliche Flüssigkeiten vor Kontaminationen und helfen, die Qualität über einen längeren Zeitraum beizubehalten.
• Verlängerte Haltbarkeit: Durch die sterile Lagerung bleibt das Produkt länger haltbar, was für die Lagerung und den Transport von verderblichen Waren von entscheidender Bedeutung ist.
• Sicherer Prozess: Durch die automatisierten Reinigungssysteme und sterile Anschlüsse wird das Risiko menschlicher Fehler und damit das Kontaminationsrisiko minimiert.